Kaiserlich Königlich
privilegierte Schützengesellschaft
Günzburg
Die „Uralten Statuta” der Stadt Günzburg enthalten eine Stadtordnung, die in ihrem Punkt 17 erstmals Schützen nennt: „Zu den Schizen soll man gauw (gehen) war von alters so herkommen.” Überliefert hat sie uns Paul Hämmerlin, der an der Wende des 15. zum 16. Jh. lebte. Das Jahr 1452 wurde lange als Gründungsjahr angenommen, wofür sich bis heute keine eindeutig datierte Quelle fand.
Älteste erhaltene Schützenordnung. Seit 1658 sind lückenlos bis heute alle Schützenmeister namentlich überliefert.
Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg erlässt eine Schützenordnung zur „Erhaltung ehrlicher Kurzweil und freundlicher Gesellschaft”. Damit hatte das Schützenwesen seine Bedeutung für die Verteidigung der Stadt verloren.
Beschluss zum Bau einer „bürgerlichen Schützenanstalt” (erstes Schützenhaus).
Die „Artikel und Satzungen” der Schützen werden vom „verordneten Director” der „Reichs Gefürsteten Marggrafschaft Burgau”, Johann Georg Sartori von St. Fidel, im Auftrag Ihrer „Römisch[en] Kay[serlichen] Königl[ichen] Apostolisch[en] May[estät] etc. Erzherzogin zu Österreich etc.” [d. i. Maria Theresia] unterzeichnet.
Bau eines zum Schießhaus gehörenden Saalgebäudes. Alle größeren Veranstaltungen im Stadtgebiet wurden in den nächsten 45 Jahren (bis zur Fertigstellung der Jahnhalle) dort abgehalten.
Der Magistrat der Stadt Günzburg erkennt die Belege für die Kaiserliche Privilegierung nicht an.
Verkauf von Schießhaus und Saal an die Stadt, die beides verpachtet. Den Schützen verblieb ein „Schützenzimmer” im Obergeschoss.
Neue Schießanlage „Am Kugelfang”, wo bereits seit 1869 mit Feuerstutzen geschossen wurde. Beim Bau des Auwaldstadions eingeebnet.
Eingliederung der Schützengesellschaft in die „Nationale Sportorganisation” und damit einhergehender Rückgang des Vereinslebens: Einführung von „Pflichtschießen” zur vormilitärischen Ausbildung, Genehmigungspflicht für Schützenfeste.
Anna Pohlak erringt als erste Frau die Königskette.
Bei einem Luftangriff auf den Günzburger Bahnhof wurde das benachbarte Schießhaus vollständig zerstört. Dabei gingen unersetzliche Dokumente des Günzburger Schützenwesens für immer verloren.
Wiederbelebung der Königlich privilegierten Schützengesellschaft mit Genehmigung der amerikanischen Militärregierung. Schießbetrieb war bis zur Einweihung des Neubaus im Gasthaus „Zum Hecht” (bis 1972) und in der „Rose”.
500-Jahr-Feier mit Festumzug und 708 Teilnehmern/-innen beim Jubiläumsschießen.
525-Jahr-Feier mit Ausrichtung des Schwäbischen Schützentags.
Einweihung des Schützenheims und Fahnenweihe.
550-Jahr-Feier mit Festumzug und Ausrichtung des Gauschießens.
Prüfung und Anerkennung der Kaiserlichen Privilegierung von 1772 durch den Bezirksheimatpfleger und die Regierung von Schwaben. Seitdem dürfen wir uns (wieder) „Kaiserlich Königlich privilegierte Schützengesellschaft Günzburg" nennen.
Umbau auf elektronische Trefferanzeigen; Einrichtung einer musealen Sammlung
Das Schützenhaus wird sukzessive Leistungszentrum des BSSB.
Feier des 250-jährigen Jubiläums der Kaiserlichen Privilegierung